Gräber, Friedhöfe und Begräbnisse (weltweit)

 

Graves, Cemeteries, and Funerals (worldwide)

 

Mezarlar, Mezarlıklar ve Cenazeler (dünya çapında)

 

Fortsetzung

 

Zigeunergräber VII

- Roma -

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Josef Goman-Grab - 219-13

Franz Kierpacz-Grab-220-7

Abb.265

Eines der prachtvollen Kelderara-Gräber (über 40 Gräber)

auf diesem Friedhof, die offenbar schon ein Programmpunkt

bei so etwas wie Stadtführungen sind.

(Moers)

Abb.266

Ähnliche Grabform bei einem weiteren Kelderara-Grab;

unten mit der Ritzzeichnung eines lässigen Anglers

(rechts) und von Fischen (links). 

(Moers)

 

Kierpacz-Barone-Grab - 219-10

Korpatsch-Grabmal - 234-4

 Abb.267

„Baronesse“ und „Baron“ Kierpacz-Grabmal.

Hierbei darf man nicht an einen Adel im landläufigen

Sinn denken (→ siehe auch Abb.265, 266 und 270).

(Moers)

Abb.268

Zwei Rücken an Rücken gebaute Kelderara-Grabmäler.

Auf dieser Seite eine junge Frau, auf der anderen Seite

männliche Verwandte. Möglicherweise hängt dieser

Familienname (Korpatsch) mit dem der polnischen

Kierpacz-Familie zusammen und deutet auf einen

schon längeren Aufenthalt in Deutschland hin.

(Krefeld)

 

B

Saura Demeter-Grab - 216-31

Abb.269

Die Demeter sind eine große Roma-Familie

 (ursprünglich aus Ungarn oder Russland [?]

stammende Kelderara), die schon lange

in Deutschland lebt.

(Köln)

Abb.270

Das vergleichsweise schlichte Grab einer „Zigeunerprinzessin“

– eine Titulierung und ein ethnisches Exponieren, wie man

es wohl bei Lalleri und Sinti kaum finden dürfte. Zugleich

ein Beitrag zur Diskussion um die „politisch korrekte“

Bezeichnung der hier behandelten Bevölkerungsgruppe.

Dieses und andere Demeter-Gräber auf dem gleichen

Friedhof weisen auf engere Bezüge zu Frankreich hin.

Dieser Grabstein scheint inzwischen abgeräumt worden

zu sein

(Köln)

 

 

F

 

 

Abb.271

 Mit der Inschrift dieses Grabsteins wenden

sich die Angehörigen an die Gadsche-

(Nicht-Zigeuner) Umwelt und wollen wohl

damit die Bedeutung des Verstorbenen als

angesehene/ einflußreiche Person  herausstellen.

Das mag durch Titulierungen wie „Bürgermeister“,

„Prinzessin“, „Baron“ oder „Baronesse“ geschehen,

ohne daß man solche Bezeichnungen wörtlich

nehmen müßte und ohne daß sie Gültigkeit für

einen weiteren Kreis von Zigeunern außerhalb

der eigenen Sippe hätten.

Zigaretten und alkoholische Getränke stehen

vor allem zu Allerheiligen auf dem Grab.

Es ist bei manchen Zigeunergruppen (noch)

Sitte, bei Grabbesuchen die Verstorbenen ein

stückweit am alltäglichen Leben teilhaben zu lassen,

indem man am Grab raucht, trinkt oder Musik

macht. So gießt man teilweise auch etwas

Alkohol auf oder neben das Grab – Bräuche,

die der Gadsche-Umgebung als despektierlich

vorkommen mögen, jedoch ein Ausdruck der

Ahnenverehrung sind, wie er teilweise auch

bei Nicht-Zigeunern in Ost- und Südosteuropa

zu beobachten ist.

(Frechen)

 

 

 

Dig Pastor S

Dig Gustav Biela-Grab Bonn 1

Abb.272

Grabplatte für einen Kelderari, der Pastor in einer

Freikirche (wohl Pfingstler) war. Kincho ist offenbar

sein Zigeunername.

(Karlsruhe)

Abb.273

Allerheiligenschmuck auf einem Kelderara-Grab.

Ein Bild des Verstorbenen ist fast lebensgroß in

dem Grabmal eingraviert.

(Bonn)

 

Kalderara-Gräberzeile - 231-10

Zig

Abb.274

Gräberzeile von hauptsächlich oder ausschließlich

Roma des Kelderara-Stammes. Es sind in der Nähe

jedoch auch Gräber von Sinti und Lalleri zu finden.

(Mönchengladbach)

Abb.275

Was immer diese Titelbezeichnung auf dieser

Kelderara-Grabstätte bedeuten mag ...

(→ siehe auch Abb. 262, 265 und 266)

(Mönchengladbach)

 

 

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Fotos und Texte © Rüdiger Benninghaus

 

 

 

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