Gebetsstätten nichtchristlicher
Religionen
in Deutschland
Places
of Worship of Non-Christian
Religions
in Germany
Almanya’daki
Gayri-Hıristiyan Dinlerin
İbadet Yerleri
Fortsetzung
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Sikhismus I
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Wenngleich auf der Welt verstreut (vor
allem in Ländern des ehemaligen britischen Empires) ca. 20 Millionen Sikhs
(„Jünger, Schüler“) leben (in Indien allein ca. 19 Mio.), kann man den
Sikhismus wohl nicht als Weltreligion bezeichnen. Zwar kann jeder Sikh werden
(in Deutschland sollen es ca. 50 deutsche Familien sein), doch handelt es
sich überwiegend um Pandschabis, Bewohner der zwischen Pakistan und Indien
geteilten Landschaft Pandschab (Pundjab), die sich zu einer eigenen
(ethno-religiösen) Nation („Khalsa“ in der religiösen
Sikh-Terminologie) entwickelt haben. Wenn auch die Grundlagen der
Sikh-Religion schon durch den ersten (von zehn) Sikh-Guru Nanak Sahib
(1469-1539) vor etwa 500 Jahren gelegt worden sind, so bekam sie jedoch erst durch
den zehnten Guru Gobind Singh (1666-1708) im Jahre 1699 ihre endgültige Form,
als die „Khalsa“ ins Leben gerufen und verschiedene Zeremonien
begründet wurden. Auf Geschichte und Religion der Sikhs
soll hier nicht weiter eingegangen werden; dazu wird auf die untenstehenden
Literaturangaben und Webseitenhinweise verwie-sen. Deutschland erlebte etwa Mitte der
1980er Jahre eine stärkere Einwanderung von Sikhs aus Indien, die vor
Verfolgungen (1984 wurde ihr Hauptheiligtum, der Goldene Tempel in Amritsar
beschossen und gestürmt) aus Indien geflüchtet waren. Im Laufe der Jahre haben sie sich hier
etabliert – nicht wenige haben sich selbstän-dig gemacht (besonders im
Textilhandel) – und man begann auch, vorhandene Gebäude zu Tempeln (gurdwaras)
umzuwandeln. Keiner der mittlerweile 17 Tempel in Berlin, Bremen, Duisburg,
Essen, Frankfurt/M., Hamburg (zwei), Iserlohn, Köln (drei), Leipzig,
Mannheim, Moers, München, Nürnberg, Stuttgart und Tübingen ist als solcher
neu errichtet worden. Pläne zur Errichtung eines Tempels in einer
entsprechenden Architektur sollen nicht existieren – die vorhanden
Einrichtungen reichen der etwas über 12.000 Menschen starken Gruppe offenbar
aus. Davon abge-sehen ist die Gemeinschaft in Deutschland nicht so
finanzkräftig wie etwa die in Großbritannien, wo immerhin fast eine halbe
Million Sikhs lebt. Dort ist der erste gurdwara bereits 1908 (in
London) gegründet worden. Die einzelnen, als Vereine eingetragenen Gemeinden in Deutschland sind voneinan-der unabhängig. Literatur zum Thema: Archer, John Clark: The Sikhs in Relation to Hindus, Moslems,
Christians, and Ahmadiyyas A Study in Comparative Religion New York 1971 Bhatia, Harbans Singh (ed.): Encyclopaedic History of the Sikhs and Sikhism New Delhi 1999 ff. Cole, W. Owen/ Sambhi, Piara Singh: The Sikhs Their Religious Beliefs and Practices London u.a. 1989 Cunningham, Joseph Davey: A History of the Sikhs from the origin of the nation to the battles of the
Sutlej Delhi 1997
(Reprint) Thiel-Horstmann, Monika (Hrsg.): Leben aus der
Wahrheit Texte aus der
heiligen Schrift der Sikhs eingeleitet
und aus dem Original übersetzt Zürich 1988 Order, William George: Paintings of the Sikhs o.O. 1966 Reinert, Jochen: Ein Gurdwara für die
Berliner Sikhs Die Anhänger von Guru Nanak weihten ihr erstes
Gemeindezentrum In: Neues Deutschland, 18.06.2002 Berlin Singh, Patwant: The Sikhs London 1999 Solka, Michael: Die Sikhs München 1986 Stukenberg, Marla: Die Sikhs Religion, Geschichte, Politik München 1995 Thursby, Gene R.: The Sikhs (Iconography
of Religions, section13, 16) Leiden u.a. 1992 Thiel-Horstmann (Hrsg.): Leben aus der Wahrheit Texte aus der heiligen Schrift der Sikhs Zürich 1988 Webseiten: Über Geschichte und
Religion der Sikhs:
Sikh-Feste: http://www.allaboutsikhs.com/way/sikhfestivals.htm Sikh-Zeremonien: http://www.allaboutsikhs.com/way/sikhceremonies.htm Der Guru Granth Sahib (das heilige
Buch der Sikhs) online: http://www.gurugranthdarpan.com Link-Liste von Sikh-Organisationen
(weltweit): http://www.sikhs.org/other4.htm Liste von Sikh-Tempeln weltweit: http://www.allaboutsikhs.com/gurudwaras/gurud15.htm Liste (Adressen) von Sikh-Tempeln in
Deutschland: http://www.sikh-religion.com/adressengurdwaras.htm http://www.allaboutsikhs.com/gurudwaras/gurud_31.htm
Sikh-Tempel Hamburg: http://people.freenet.de/happyindia/gurdwara.htm Sikh-Tempel in Berlin: http://www.gurdwara-berlin.de/ |
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Abb.80 Die erste Gebetsstätte von Sikhs in Köln bestand in der Barracke eines Flüchtlingsheimes in Köln-Poll. Das Heim existiert noch, der Tempel dort nicht mehr. (19.4.1981) |
Abb.81 Aussteilen der gottesdienstlichen Speise in der Köln-Poller Gebetsstätte der Sikhs. (19.4.1981) |
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Abb.82 Musiker und Priester beim
Gottesdienst in Köln-Poll. (19.4.1981) |
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Abb.83 1991 wurde dieses
Gebäude (und Grundstück) in Köln-Buchforst, das vorher eine Bäckerei
beherbergte, gekauft und in einen
Sikh-Tempel umgewandelt. (15.6.2003) |
Abb.84 Schild
des Kölner gurdwara mit dem bekanntesten Symbol der Sikhs, dem khanda. Im Hintergrund die für die Sikhs wichtige
Fahne (nishan sahib, in Orange). (15.6.2003) |
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Abb.85 Eingang
zum Betsaal (rechts) des Gebäudekomplexes mit
Waschgelegenheiten, um sich z.B. vor Betreten des Betlokales die
Füße zu waschen. Links neben der Eingangstür befinden sich Räumlichkeiten in
den u.a. hin und wieder Kinder
in der Sikh-Religion unterrichtet werden. (15.6.2003) |
Abb.86 Verhaltensregeln für den
Besuch des Tempels,
der jedem (fast)
jederzeit offen steht. Der Tempel
ist von morgens 5 Uhr bis abends 21,30 Uhr geöffnet.Die täglichen Gottesdienste
beginnen schon so früh, doch ist nur sonntags größerer
Besucherandrang. Der Einzugsbereich der ca. 150-200
eingetragene Mitglieder umfassenden Gemeinde (sangat) erstreckt sich bis Bonn, Aachen und
Wuppertal. (15.6.2003) |
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Abb.87 Fotos und Gemälde von
Sikhs, die während der
Unruhen in Indien ums Leben
gekommen sind, im Eingangsbereich des Tempels. (15.6.2003) |
Abb.88 Ein Gemälde stellt die Kämpfe um
den Goldenen Tempel in Amritsar im Jahre 1984 dar. (15.6.2003) |
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Fotos und Text © Rüdiger Benninghaus
(Hintergrundfoto: Goldener Tempel in
Amritsar von: www.sikhs.org) Fortsetzung
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